Das Web 3.0 wird ja von vielen als semantisches Web gedeutet. Gut, es gibt keine offizielle Definition und erst recht kein so großes Interesse wie beim Schlagwort Web 2.0 aber es tut sich gewaltig etwas bei Suchmaschinen. Das Hummingbird-Update von Google favorisiert ganz klar Webseiten, welche ein Thema erzählerisch stimmig und inhaltlich sauber darstellen. Gegenüber reinen Keyword-Wüsten aus der Frühzeit der Suchmaschinenoptimierung zählt immer mehr der leserliche Gesamteindruck einer Webseite.
Sprachliche Varianz ist beim Web 3.0 gefragt und eine saubere Aufarbeitung der Inhalte. Webseiten müssen spätestens ab September 2013 ganz klar für den Menschen gemacht sein und dürfen sich nicht nur an beliebigen, veränderbaren Algorithmen orientieren. Der Weg dorthin führte seit einigen Jahren deutlich erkennbar über das Panda-Update von Google. Hier wurden zum ersten Mal Webseiten von Menschen beurteilt und zum Maßstab der Suchmaschinentechnik gemacht. Was gut lesbar, unterhaltend und informativ war, kam auf die besseren Plätze in der natürlichen Suche. Spätestens mit Hummingbird ist dieser Weg nun bei einem möglichst weiten Entgegenkommen für den Suchenden angelangt.
Google versucht, zu verstehen, was der Nutzer meint. Hierfür liest es den Kontext rund um Schlüsselbegriffe ein und kann sehr wohl unterscheiden, ob es sich um gekünstelte Konstrukte zur Manipulation von Suchergebnissen oder tatsächlich brauchbare Informationen handelt. Als Beispiel sei einmal das Wort „und“ genannt. Früher war dies ein so genanntes Stop-Wort und wurde als nicht bedeutend angesehen. Heute erkennt Google, dass ein inhaltlicher Zusammenhang zwischen zwei Teilen eines Satzes besteht und „schaut“ auf beiden Seiten nach, wie Worte und Ausdrücke korrelieren. Richtig gelesen. Die Semantik des Web 3.0 sucht nach Analogien, nach sich bedingenden Beschreibungen, nach sinnvollen Ergänzungen eines Themas, nach Links und weiterführenden Informationen, welche dem Benutzer ein gutes Resultat liefern.
Das ist bei weitem nicht bei allen Suchmaschinen abgebildet. Viele erkennen nach wie vor viele Links – oft egal, woher – und fast beliebige Textkörper als wichtig. Google hat sich mit der semantischen Erkennung und der Analyse von Bedeutungen sehr weit in den Suchergebnissen von etwa Bing, Yahoo oder Fireball distanziert. Man muss schon entscheiden, wo und wie man am ehesten punkten möchte. In den meisten Fällen wird die höchste Bedeutung beim Marktführer liegen, einfach aufgrund der Marktdominanz von über 90% in Deutschland. Wer bislang nur auf primitive Texte oder viele Links setzte, muss seine Webseiten ändern, wenn man langfristig vorne bei Google mitspielen möchte.