USA hören mit – das Web gefangen von Big Brother

Seien wir mal ehrlich, eigentlich dürfte es niemand überrascht haben, dass die NSA munter Google, Skype, Facebook und zig andere Webdienste anzapft. Schon in den Jahren des kalten Krieges sorgte das Abhörnetz Echelon nicht nur fürs Herumspionieren im Ostblock, sondern zapfte lustig am deutschen Datenverkehr – wie auch dem vieler anderer Staaten.

Mich beunruhigt die Tatsache an sich nicht so – man musste damit rechnen und nicht ohne Grund läuft meine Kommunikation seit langem entweder über eigene Systeme oder die deutscher Provider. Etwas wirklich Wichtiges oder vertrauliche Kundeninfos gehen keinesfalls über soziale Netze. Denen traue ich eh keinen Millimeter über den Weg.

Was mich eher beschäftigt und was ich nicht abschätzen kann, ist eine mögliche Weitergabe von Wirtschaftsdaten. Als offizielle Internetschurken kann man ohne Gewissensbisse China und Russland nennen. Die klauen sich bekannterweise über das Internet alles, was nicht niet- und nagelfest ist. Staatliche Stellen stehlen und stellen Konstruktionspläne oder Verfahren fix der eigenen Wirtschaft zur Verfügung. In wie weit das auch die USA machen, kann ich nicht beurteilen. Für unwahrscheinlich halte ich es nicht, da beispielsweise schon einmal Daten für moderne Windkraftanlagen aus Deutschland irgendwie auf verschlungenen Wegen in den USA aufgetaucht sind. Denkt man zudem an die veröffentlichten Dossiers von Wikileaks, ergibt das sehr schnell ein Bild von ziemlicher Schnüffelei.

Ein offenes Geheimnis ist jedenfalls das Drehtür-Prinzip. Selbst hochrangige Politiker oder Manager wechseln in den USA munter zwischen Industriejobs und Regierung, Behörden und Ministerien. Kann gut sein, dass sich dort einmal Interessen überlagern.

Meine Skepsis gegenüber Obama jedenfalls sehe ich mehr als gerechtfertigt. Es brauchte nicht viel, um in der Öffentlichkeit besser auszusehen als Pannen-Bush, sein Vorgänger. Die Euphorie und den Hype um Obama habe ich in der Form nicht mitgemacht und erst mal zugeguckt, was der denn so treibt und wie er tatsächlich arbeitet. Für mich persönlich war Bush Schulnote 5-, Obama 4-. Also nicht gut.

Bis ich eines Besseren belehrt werde, bleibt das erst mal so. Auch wird für mich bleiben, sehr vorsichtig mit Daten umzugehen. Einigermaßen sicher fühle ich mich nur, wenn entweder ich oder vertrauenswürdige Personen den Finger drauf halten. Vielleicht ist das ja eine Erkenntnis für ein Web 3.0: Trau keinen öffentlichen Netzen oder internationalen Diensten. Gestalte Deinen Kommunikationsfluss 3.0 so, dass nur vertrauenswürdige, im Idealfall eigene, Systeme genutzt werden.

Autor: Georg Grohs Online Marketing

Online Marketing, Erfahrung seit 1998, einige einzigartige Erfolge. Aber immer mit einem Lächeln. georg-grohs.de