Kann ja sein, dass ich altmodisch bin, aber ich erwarte für eine gute Leistung einen fairen Lohn. Zurzeit bieten verschiedene Firmen Praktika im Bereich Onlinemarketing an, wo es gerade einmal einen „Mietzuschuss“ als Bezahlung gibt, Hauptstadtflair inklusive. Mit anderen Worten darf der Praktikant arbeiten, damit er einen Teil seiner Miete bezahlen kann. Und für den Rest des Lebensunterhalts soll er kellnern gehen, oder was?
In einem solchen Fall: Finger weg, lassen Sie solche Firmen doch im eigenen Sud ersaufen! Meiner Meinung wollen die sich oft vielleicht eine Tippse sparen oder lästige Arbeiten delegieren. Wenn Sie etwas drauf haben, schauen Sie sich nur nach Firmen um, die einen Ihrem Kenntnisstand angemessenen Lohn zahlen. Und da kann die Firma einen noch so klangvollen Namen haben, den Sie, so die häufige Formulierung, später prima in Ihre Bewerbung setzen können.
Das nützt Ihnen gar nichts. Schauen Sie lieber einmal bei entsprechenden anderen Firmen im Ausland nach, wenn es in Deutschland nichts Vernünftiges gibt. Oder jobben Sie für einen angemessenen Lohn und bauen sich nebenbei mit einem Blog, einer guten Webseite oder guten Ideen einen Namen auf. Den kann man genau so gut als Referenz verwenden und zwischendurch verdienen Sie einfach besser. Wenn Sie zu erst nicht wirklich gut sind, fangen Sie im ersten Monat als 400 Euro Jobber mit wenigen Stunden an und vereinbaren eine deutliche Steigerung, wenn es denn unbedingt ein Praktikum sein soll.
Sie können auch anteilige Werbeeinnahmen vereinbaren, aber umsonst arbeiten würde ich nicht. Ich habe letztens eine kurze Vorlesung an der Fachhochschule in Köln gehalten und den Studis die Optionen „Theorie“ oder „Klartext“ angeboten. Sämtliche Studis wollten Klartext. Und diese Studenten werden mit hoher Wahrscheinlichkeit einen Teufel tun, auf Null-Bezahlung Praktikumsplätze reinzufallen. Hoffentlich werden noch mehr schlau.