Bei Kleidungsstücken purzeln die Preise. Jenseits von Nobelmarken im obersten Marktsegment sind bereits jetzt sehr viele Angebote erhältlich, die nur noch mit erheblichen Rabatten in den Markt gepusht werden können. All die Hochglanzkataloge haben sich schneller erledigt, als geplant. Auf den Internetshops sind Listenpreise sowieso nur noch schwer durchzusetzen. Wo Hersteller strikte Vorgaben bezüglich der Preisgestaltung haben, ist das Niveau noch relativ stabil, ansonsten geht es bergab. Zu viel Ware für zu wenig Konsumenten ist dabei nur ein Faktor.
Das schlichtweg bekloppte Wettergeschehen ist in diesem Jahr mit verantwortlich. Frühjahrskollektionen wurden spät und zu Schleuderpreisen an den Mann oder die Frau gebracht. Entsprechend sind die Kleiderschränke zu, vollgestopft. Auch reagieren immer mehr Menschen nicht mehr mode- sondern eher stilbewusst oder schlichtweg praktisch. Sehe ich an mir selbst. Ich habe doch glatt den Trend zu Slimline im 70er Jahre Braunorange nicht mitgemacht. Sollen doch andere das anziehen, was sowieso nicht so gut aussah, aber die dringend benötigte Abwechslung in der persönlichen Darstellung verhieß.
Zudem reagieren immer mehr billige Labels superschnell auf Modetrends und nehmen die Ideen der Designikonen auf, bevor sie massenhaft verbreitet sind. Hey, bei Quelle, Neckermann, KiK und wie sie alle heißen, bekommt man genau so schnell häßliche Teile wie bei Gucci ;-). Dazu kommen noch die Outletcenter, die sowieso mit niedrigeren Spannen operieren.
Das ist neu? Nö, in diesem Artikel über Schlussverkauf gabs das schon 2007, hier zum Thema Preisgestaltung aus dem gleichen Jahr gabs nochmals 6 Monate vorher die Einleitung. Den Verbraucher, also mich ebenfalls als Käufer von Kleidung, freut hingegen das angenehme Niveau für hochwertige Ware. Billigklamotten lohnen sich nicht mehr, die könnte man bald zum Kilopreis verkaufen ;-).