Nachschlag zu Social Media

Da haben einige nachgefragt, wo denn genauer die Probleme bei Social Media Marketing (Communities, Foren) usw. liegen. Ich greife nur mal einen Punkt heraus, der sich immer wieder als Dreh- und Angelpunkt der Wirtschaftlichkeit im Online Marketing herauskristallisiert.

Kosten. Genauer: Personalkosten.

Eine Diskussion will gelenkt sein, wenn man sie fürs Online Marketing nutzen möchte. Irgendwie muss man ja seine Werbebotschaft auch unterbringen. Entsprechend ist zunächst einmal eine Strategie nötig. Alleine mit dem Schlagwort Social Media macht man weder Umsatz noch eine Werbebotschaft, welche auch nachhaltig wirkt. Das scheinen schon diverse Agenturen und vor allem Berater nicht zu beherrschen. Also müssen Spezialisten ran. Und die guten kosten eben etwas.

Im praktischen Betrieb ist eine Moderation nötig. Auch das kann nicht billig sein, da Gespür fürs Thema, eine sinnvolle Konfliktlösung, sprachliche Varianz sowie eine fortlaufende Betreuung verschiedenster Threads nötig ist. Natürlich kann man dies wie bei verschiedenen Plattformen, Xing, Fachforen oder anderen Communities den Freiwilligen aufs Auge drücken. Deren Anreiz ist aber oft nicht, eine neutrale Moderation zu gewährleisten. Na, gut, bei Hobbies schon ;-). Da können durchaus eigene geschäftliche Interessen auftauchen, welche die Attraktivität schmälern.

Dazu kommen noch die sattsam bekannten Trolle – der Internetausdruck für Störenfriede, Selbstdarsteller – welche in jedem Forum einen erheblichen Schaden anrichten können. Also behält man lieber selbst einen Teil der Kontrolle und das wiederum geht in den seltensten Fällen für lau nur mit Freiwilligen.

Bleibt also, nach O`Reillys Theorie vom Web 2.0 die Refinanzierung durch Werbeeinnahmen. Da wiederum sind die Werbepreise gerade tief gesunken, so dass auch auf Seiten der Einnahme für Spaßforen oder „Businessplattformen“ nicht immer Freude aufkommt.

Das alles einmal zusammengerechnet, bedeutet doch schon einen erheblichen Aufwand.

Im Vergleich zu sehr scharf zielgerichteten Adwords oder SEO ist eine direkte Monetarisierung viel schwieriger. Immer steht zwischen dem letztendlichen Verkaufserlös und der vorherigen Bewerbung ein hochkomplexes Aufgabenfeld, das nur wenige berherrschen, während viele nur geldverschwendend die Schlagwörter und Trends herunterbeten.

Durchaus erfolgreich scheinen mir die Projekte, welche eine langfristige Werbebotschaft übermitteln und mit weit überdurchschnittlichen Mitteln ausgestattet sind. So zeigen sich Webseiten beispielsweise als Gesundheitsforen und machen eigentlich nur heftig Stimmung für irgendwelche Nahrungsergänzungen. Dass die eigentlich keiner braucht und die Produkte meist maßlos überteuert sind, fällt beim Thema eigener Gesundheit, einer implizierten Angst vor Verschlechterung und wohl auch heftigem Aberglauben nicht so sehr ins Gewicht. Entsprechend wiederum ermöglichen die Gewinnspannen der Branche dicke, fette Foren und „Informations-Communities“, welche eigentlich eine langfristige Stimmungsmache sind……

Autor: Georg Grohs Online Marketing

Online Marketing, Erfahrung seit 1998, einige einzigartige Erfolge. Aber immer mit einem Lächeln. georg-grohs.de