Mittlerweile kann so ziemlich jede Bevölkerungsgruppe das Internet bedienen. Sogar Politiker ;-). Sieht man sich einmal an, was die so treiben, fällt eins auf. Zuhören können die wenigsten sondern geben eher wie eine Schallplatte mit Sprung ihre Parteiphilosophie gebetsmühlenartig weiter. Je weiter man sich den politischen Randgruppen nähert, desto ideologischer wird das Gerede und Geschreibsel. Ich habe mich mal eine Zeit lang in einem hiesigen Provinzforum von Facebook herumgetrieben. Meine Herren, was da an Sendungsbewusstsein und m.E. völlig verkorksten Weltbildern unterwegs ist, muss man erst mal schaffen. Dabei merken die Typen noch nicht einmal, wenn sie sich selbst widersprechen. Und dass, obwohl deren Aussagen schwarz auf weiß einige Zeilen zuvor noch nachgelesen werden können.
Auch ein unter den Politikern aus Funk und Fernsehen bekanntes Spielchen wird gerne online weitergeführt: Die Beantwortung nicht gestellter Fragen während Fachfragen oder kritische Bemerkungen schlichtweg übergangen werden. Schwupps, das Thema gewechselt und es soll nicht auffallen.
Tut es aber. Und zwar negativ. Wer nicht zuhören möchte, hat auch in webbasierten Diskussionen nichts verloren. Und man hat sehr schnell sehr schlechte Karten bei den Lesern der Diskussionen. Von der allgemeinen Unzufriedenheit mit der Politik ganz zu schweigen. Klar, mit dieser Strategie lassen sich bestens die eigenen Parteigenossen bedienen. Nach meinem Eindruck ist es für normale Menschen oder kritische Personen schlichtweg abstoßend. Man bekommt immerhin das ganze Gesülze nochmals online serviert, was einem schon bei Interviews einfach nur unheimlich auf den Senkel ging. Ganz zu schweigen davon, dass Provinzpolitiker mit ihrem Geheule von der schlechten Welt und der verqueren Ideologie auch noch den wohlmeinendsten Teilnehmer vergrätzen. Ziel verfehlt, setzen, 6. Und ein Beweis, welche Klasse diese Volksvertreter haben: meines Erachtens gar keine. Kein Wunder, dass so viel Mist in der Politik herauskommt.