RIM hat eine noch nicht endgültige Niederlage vor Gericht kassiert. Einem Unternehmen waren 147 Mio Dollar Schadenersatz zugesprochen worden, da RIM bei seiner Software patentrechtlich geschützte Mechanismen verwendet hatte. RIM prüft gerade noch, ob es in die Revision gehen will und soll.
Das Urteil kommt zu einem denkbar schlechten Zeitpunkt. Schon lange hat RIM mit seinen Blackberrys enorme Probleme, sich am Markt zu behaupten. Die Übermacht von Samsung, Apple, HTC und anderen drückt das einstige Vorzeigeunternehmen bei Businesslösungen schlichtweg an die Wand. Zwar gibt es durchaus attraktive Funktionen aber in der letzten Zeit hagelten geradezu die schlechten Nachrichten aufs Unternehmen ein. So war eine Zeit lang der Maildienst offline – eine Todsünde, da Blackberrys primär zur schriftbasierten Kommunikation genutzt werden. Der Aktienkurs geht in den Tiefflug und es gibt viele Entlassungen.
Richtig überrascht hat mich der Niedergang nicht. Die Innovationszyklen bei der Hardware schaffen eigentlich nur richtig große Unternehmen und erst mit dem Blackberry Torch fand RIM einigermaßen Anschluss an die aktuellen Leistungsparameter von Smartphones. Da waren Samsung und Co aber schon einige Schritte weiter und ob man ohne weiteres heute noch proprietäre Dienste sinnvoll vermarkten kann, wage ich zu bezweifeln. Zu mächtig sind die vielen Funktionen und unzähligen Schnittstellen in Android und iOS. Selbst so ein Riese wie Nokia geriet darüber schon mächtig ins Straucheln und die bedienen immerhin einen Massenmarkt und erlauben bei ihrer Baureihe mit Windows Phone eine recht kräftige Vernetzung mit Exchange und Co.
Persönlich glaube ich, dass RIM nicht mehr sehr lange in dieser Marktbedeutung existieren wird.