Gut, eine ganze Menge Kunden sind unzufrieden mit eBay, in Hood und Auvito gibt es Alternativen mit vergleichsweise wenig Traffic. Und jetzt soll die Rettung kommen: dubli.
Moment, ich täusche erst mal ein wenig Begeisterung vor: Hurra!
Wer auf dubli gewerblich handeln will, darf erst mal zahlen. Das ist bei ebay auch nicht anders, aber bei dubli hauts gleich über das Jahr gerechnet mit ein paar Hundertern (Shop 49 EUR/Monat) in die Portokasse. Dann darf man loslegen auf einer Plattform, die vergleichsweise wenige Angebote hat und deren Suchmaschinentauglichkeit meiner Meinung nach ziemlich daneben ist. Das an sich ist aber nicht das Interessante.
Wer von einem dubli-Vertreter geworben wird, ist einen Prozentsatz der „Eintrittsgebühr“ an eben diesen Vertreter los. Selbst wird man damit geködert, dass alle selbst geworbenen Vertreter wiederum an einen zahlen müssen. Auf bestimmten Seiten ist von bis zu 48 Prozent die Rede, welche bei Abschlüssen aufs eigene Konto fließen sollen.
Dazu wird überall noch geworben, dass dubli von alten Hasen der Branche gegründet wurden, die dubli zum Erfolg führen sollen.
Merken Sie was?
Das erinnert doch irgendwie an „Multi-Level-Marketing“, respektive „Strukturvertrieb“ – die schönen Ausdrücke, wo die Leute an der Spitze ganz gut verdienen, während unten munter akquiriert wird. Mit anderen Worten erinnert es mich an ein Schneeballsystem.
Meiner Meinung nach hat dubli wenig zu bieten, was für mich als Online Manager in Frage kommt. Keine hohen Besucherzahlen im Vergleich zu ebay und Co., eine bescheidene Eignung für eine hohe natürliche Suchausgabe, und Arbeit würde es obendrein machen.
Also, mal kurz im Kopf durchgerechnet: Nutzungszeit online ca. 80-90 Prozent „normal“, Rest ebay. Von den 80-90 Prozent normal gehen bei einer Produktsuche jede Menge über Google und Preissuchmaschinen. Anteilsmäßig wahrscheinlich wiederum 90 Prozent. Rest ist das Yahoo Netzwerk sowie ein paar andere Plattformen. Dann kommen da noch Auvito und Hood, wobei Auvito mittlerweile teilweise ganz schön pfiffig mit Adwords arbeitet. Von dubli habe ich bisher keine Adwords gesehen, offensichtlich spart man da. Also ist es für mich persönlich auf absehbare Zeit weniger eine Ernst zu nehmende Handelsplattform, als vielmehr ein Schneeballsystem im neuen Gewand. Dafür ein paar Hunderter zahlen? Nö.
Wer es trotzdem mitmachen möchte: Viel Spass