Schmutzige Tricks in ebay – fallen doch auf

Bei ebay gibt es immer wieder den ein oder anderen Vorfall, der eine gewisse kriminelle Tendenz aufweist. Nicht von ebay selbst, aber von einigen Benutzern. Der Händler bei ebay sollte daher sehr genau wissen, wie mit einfachen Mitteln dagegen vorgegangen werden kann.

Nehmen wir einmal an, Sie versteigern ein Auto mit einem Marktwert von 10.000 Euro und lassen die Auktion bei einem Euro starten. Bald trudeln die ersten Gebote ein. Irgendwann gibt ein Benutzer ein Angebot mit 500 Euro ein. Und kurz darauf bietet jemand 15.000 Euro. Prima, sagen Sie sich und hoffen auf einen Super-Verkaufspreis. Weitere Gebote gehen nicht mehr ein und Sie erwarten eine Zahlung von 15.000 Euro für Ihren Wagen. Kurz vor Ende der Auktion macht aber der Bieter eine Rolle rückwärts oder fliegt bei ebay raus. Dann fällt das Gebot wieder auf 500 Euro. In dem Moment sind Sie eigentlich verpflichtet, den Wagen für 500 Euro herauszugeben, wenn Sie keine Verbindung zwischen dem 500 Euro-Bieter und dem 15.000 Euro-Bieter herstellen können. Macht wenig Freude.

Bei derartigen Auktionen sollten Sie immer einen Mindestpreis hinterlegen. Ist der nicht erreicht, bleibt der Wagen bei Ihnen, selbst mit dem 500 Euro Angebot. Kostet nicht viel und man ist auf der sicheren Seite.

Falls tatsächlich jemand die 15.000 bietet, lohnt eine Kontaktaufnahme mit dem potentiellen Käufer. Wenn er das Auto tatsächlich haben möchte, wird er reagieren. Dann haben Sie ihn am Wickel. Wenn nichts kommt, der Käufer erst seit kurzem dabei ist und beispielsweise massig negative Bewertungen hat, ist Vorsicht angebracht. Sie können dann das Gebot streichen. Dies aber bitte rechtzeitig, damit die Auktion normal durchlaufen kann.

Mit beiden Maßnahmen, einem Mindestpreis und einer eventuellen Löschung unrealistischer Gebote, schützen Sie sich sehr gut vor Auktionsmanipulationen.

Dann noch ein wenig Praxiswissen ums liebe Geld, keine Rechtsberatung.

Bei der Bezahlung eines Artikels sollten Sie nichts anderes anbieten als Vorkasse, Barzahlung (die Sie am besten in den Räumen Ihrer Bank durchführen und gleich auf Ihr Konto einzahlen), Kreditkarte oder ggf. Paypal. Hier aber abwarten, bis die Zahlung bestätigt ist und nicht schon bei einer avisierten Zahlung die Ware aussenden.

Ganz übel ist Lastschrift, wie auch im normalen Onlinehandel. Da eine Lastschrift zurückgebucht werden kann, sollten Sie keinesfalls die Ware verschicken, bis der Termin für eine Rückbuchung überschritten ist, Sie also tatsächlich das Geld sicher haben. Ansonsten rennen Sie, wie bei einem meiner Kunden, der partout nicht hören wollte, hinter 2 sehr teuren Geräten in sozialen Brennpunkten hinterher, die schon x-mal zwischendurch den Besitzer gewechselt haben.
Auch bei gewerblichen Käufern sollten Sie auf jeden Fall in Ihren AGB den Eigentumsvorbehalt sehr deutlich hervorheben, auch im Fall eines Wiederverkaufs oder Vermietung. Bekanntlich sind Geschäftsabschlüsse im Fall einer Insolvenz teilweise rückgängig zu machen.

Preis-nie-vau in ebay – man muss nicht alles mitmachen

Wieder einmal tobt ein gnadenloser Verdängungswettbewerb in ebay. Die Preise für viele Markenartikel sind im Keller. Ganz schlimm ist es bei Computern, Druckern, Scannern und Komponenten für Computer. Dabei sind die Margen für viele Händler eindeutig im unteren einstelligen Bereich angekommen. Hier darf man sich fragen, wie die langfristige Geschäftspolitik aussieht. Wer Artikel mit 4 oder 5 Prozent Gewinn verkauft, muss entweder einen sehr langen Atem haben oder ist zum Wachstum verdammt.

Nur die pure Masse kann bei derart niedrigen Preisen einen ausreichenden Umsatz bringen. Weil die Einkaufskonditionen bei den Distributoren günstiger ausfallen. Zudem muss das eigene Geschäftsmodell sehr preisgünstig im Betrieb sein. Angemietete Ladenlokale oder eine große Halle im Industriegelände sind meist schon zu teuer. Auch wenn es den Grundsätzen von ebay widerspricht, dürfte so manch einer Rechner oder Drucker anbieten, die erst noch beim Distributor zusammengebaut werden müssen.

Das gegenseitige Hauen und Stechen ist in einigen Fällen eindeutig als Verdrängungswettbewerb erkennbar. Du oder ich, friss oder stirb. Und wenn irgendwo ein einigermaßen stabiles Preisniveau herrscht, prescht garantiert irgendeiner vor und unterbietet um ein paar Euro. Und wenn es nicht anders geht, wird eben an der ein oder anderen Komponente gespart. Entsprechend oft sind Systeme im Angebot, die nicht unbedingt durchgehend sinnvoll zusammengestellt sind. Da gibt es eine super-Grafikkarte, welche Käufer lockt, und im Hintergrund werkelt das billigste Fernost-Netzteil. Macht keinen Sinn für einen Käufer. Von solchen Dingen wie der Umgehung der Elektroschrott-Verordnung reden wir besser nicht.
Ebay ist ein wichtiger Verkaufskanal, über den sehr viele Transaktionen abgewickelt werden. Aber man muss nicht alles mitmachen. Ein Händler kann durchaus günstig eingekaufte Komponenten zu sinnvollen PC zusammenstellen und diese anbieten. Aber nur Geräte „durchschieben“, um in der Masse an günstige Einkaufskonditionen zu kommen, naja. Personal, Logistik und die Kosten für ebay wollen ja auch bezahlt sein.

Alte Hasen bei ebay und eingesessene Power-Seller werden es jedem neuen Anbieter schwer machen, in diesem hart umkämpften Markt Fuss zu fassen. Wer also keine Erfahrung in ebay hat und einfach nur einen Trend aufgreifen möchte, wird Schwierigkeiten bekommen oder sollte eine teure Lehrzeit in Kauf nehmen. Gut sieht es bei nicht vergleichbaren Produkten aus. Alleinstellungsmerkmale erlauben eine flexiblere Kalkulation. Man prügelt sich eben nicht um noch 2 Cent weniger für Marken-Festplatte XY. Dieser Ansatz ist dann auch der richtige. OK, man sieht, was im Markt läuft, bietet dann aber nicht genau das Gleiche an. Ein MBchen mehr Ram hier, ein paar Hertz mehr bei der Grafikkarte oder ein vernünftiges Netzteil, schon sind die Angebote nicht mehr vergleichbar.

Auf jeden Fall sind deutliche Hinweise angebracht, warum die Produkte eben nicht mehr vergleichbar sind oder was gerade die verbaute Komponente Sinn in der Konfiguration macht. Einfach nur Prozessor, Arbeitstakt, Speicher, Grafikkarte, Festplatte usw. auflisten funktioniert in jedem Fall nicht. Es sei denn, Sie möchten sich vergleichbar machen und sich auf eine Preis-Prügelei einlassen.

Versandkosten und Gesamtpreis – ein zweischneidiges Schwert

Viele Anbieter bei ebay haben offensichtlich Probleme, eine für Käufer attraktive Regelung der Versandkosten zu finden. Was nützt ein Sonderangebot, wenn man dafür zig-Euro beim Transport ausgeben muss? Man kann davon ausgehen, dass ebay-Benutzer im Allgemeinen lesen können (bis auf wenige Ausnahmen, dazu mehr am Ende).

Bei hochwertigen Artikeln sollte man eines ausschließen: dass sich Käufer mal eben ein Gerät „kommen lassen“, es einsetzen und dank Fernabsatzgesetz nach 14 Tagen zurückgeben.

Onlineauktionen und Angebote – hood, azubo oder marktplaats.nl

ebay hebt die Preise an. Vor allem Shopartikel werden drastisch teurer.

Da lohnt ein Blick auf Alternativen, auch wenn diese deutlich weniger Angebote und Kunden haben. Sowohl bei hood.de, als auch azubo.de kostet ein Basislisting eines Artikels nichts. Bei Azubo fallen für Bilder etc. unterschiedliche Gebühren an, die sich aber meist noch im Rahmen bewegen. Natürlich sind die Zugriffszahlen nicht mit ebay zu vergleichen, sie liegen mindestens um Faktor 20 niedriger.

Dennoch macht eines die Systeme attraktiv: Da die Einstellung frei ist, fallen so lange keine Kosten an, bis tatsächlich etwas verkauft wird. Lediglich die Arbeit zur Produktbeschreibung sowie die Einstellung ist zu investieren
Ein Geheimtipp für Anbieter in Benelux ist marktplaats.nl. Zwar sind dort nicht alle Kategorien kostenlos, aber es ist halt für ca. 25 Millionen Menschen in den Niederlanden und Belgien eine sehr wichtige Plattform. Marktplaats ist auch sonst vergleichsweise günstig.

Sparfüchse nutzen die unterschiedlichen Angebote gerne aus, um vom Preisgefälle zwischen ebay, Deutschland und den Niederlanden zu profitieren.

Wenn mehr Benutzer und Anbieter auf hood und azubo unterwegs sind, werden wahrscheinlich die Preise sinken. Immerhin kostet den Anbieter eine einigermaßen vernünftige Präsentation und die anschließende Provision schnell mal 6-10 % des Bruttopreises………….

Nichts gegen ebay, das benutze ich auch privat sehr gerne, aber es ist schon verflixt teuer geworden.

Frohe Weihnachten!……und die Lücken bei ebay nutzen!

Zunächst einmal allen Lesern ein frohes und besinnliches Fest!

Ich hocke hier am Rechner, weil vor Jahresende noch ein paar Sachen erledigt werden müssen, u.a. in verschiedenen Bereichen die Umstellung der Mehrwertsteuer.

Gleichzeitig noch ein Tipp. Bei ebay tut sich zurzeit gar nix. Wer also eh am Rechner hocken muss, kann auf einige günstige Angebote spekulieren. Ich gehe zwischendurch auf Einkaufstour bei Verkäufern, welche gerade an den Feiertagen auslaufende Angebote haben. Da lässt sich das eine oder andere Schnäppchen machen.

Bei meinen Kunden gibts dagegen nur die üblichen Shopangebote. Aus Erfahrung lohnen sich jetzt über die Tage kaum Auktionen. Bis zum Jahresende dauert es nicht mehr lange und erst so um den 4. Januar herum ziehen die Geschäfte wieder an.

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Beste Grüße und weiterhin alles Gute!