Lokale Webprojekte im Vormarsch

Das dürfte interessant werden für viele Verlage: In Konkurrenz zu den Lokalausgaben agieren mehr lokale Gruppen auf Facebook. Natürlich sind die nicht allzu langzeitstabil, weil gerade hier Emotionen oft schnell und heftig hoch kochen. Anders sieht es bei den immer öfter anzutreffenden lokalen Webseiten aus, die von eigenständigen Unternehmen betrieben werden. Hier in meiner Heimatstadt ist gerade die Webseite Rheinischer Spiegel entstanden. Das System ist völlig unabhängig von den Lokalteilen beispielsweise der Rheinischen Post oder auch den üblichen Anzeigeblättchen mittwochs und samstags.

Da werde ich neugierig. Zumal ich in grauer Vorzeit, also vor 1998, ja auch durchaus als Journalist tätig war. Seit langem haben sich schon Stellenanzeigen, der Verkauf von Autos oder auch Angebote rund um Immobilien, Wohnungen und vieles mehr weg von den Tageszeitungen ins Web verlagert. Das übernahmen die großen Player wie Autoscout, Mobile.de, Immowelt oder auch Monster, Stepstone und andere. Denen fehlt aber die redaktionelle Berichterstattung aus der Region.

Gleichzeitig sind die neuen Unternehmen deutlich flexibler und oft auch schneller unterwegs als die immer noch ziemlich trägen Verlage. Qualitativ kann übrigens so manche Webseite nicht nur mit den Digitalausgaben der Tageszeitungen mithalten. Sie beleuchten oft sehr viel genauer Hintergründe, machen auch nicht mehr Rechtschreibfehler als normale Journalisten und sind ziemlich unabhängig von den doch sehr oft anzutreffenden Beziehungsgeflechten der Lokalausgaben. Das ist übrigens generell ein zunehmendes Problem bei Zeitungen. Ohne die passenden Anzeigenkunden und politische Strippen wäre der klassische Verlagsapparat oft ziemlich gebeutelt. Ergo sinkt die Reputation gerade derjenigen, welche sich selbst als Qualitätsmedien proklamieren, oft merkbar.

Mit den überall verfügbaren WordPress, Typo3, Joomla oder Drupal kann man schon richtig gute Seiten bauen und betreiben. Der Betrieb einer solchen Plattform ist nicht teuer. Wenn hier journalistisch interessierte Menschen über ihre Stadt und die Ereignisse berichten, kann man durchaus von einer Bereicherung der Medienlandschaft sprechen. Ich bin gespannt, was sich damit in Viersen tun wird. Auf jeden Fall werde ich den einen oder anderen Beitrag wohl beisteuern. Sozusagen Mitmachjournalismus mit sehr breit ausbaubaren Optionen. Vielleicht ist das schon der Trend deutlich über Tageszeitungen oder Huffington Post hinaus.

Autor: Georg Grohs Online Marketing

Online Marketing, Erfahrung seit 1998, einige einzigartige Erfolge. Aber immer mit einem Lächeln. georg-grohs.de