Blogs ziehen teilweise an Zeitschriften vorbei

Die Blogger-Szene bietet eine fast unglaubliche Vielfalt. Vom persönlichen Blog bis zu naturwissenschaftlich oder technisch extrem anspruchsvollen Themen reicht das Angebot. Dabei erstaunt die Streuung in der Qualität eigentlich nicht. Mit dem Medium Internet hat jeder eine Publikationsplattform an der Hand, welche ohne den hohen finanziellen Aufwand einer printbasierten Publikation auskommt.

Hosting? Gibts für Blogger umsonst. Wer mit vorgefertigten Designs leben kann, wählt aus mehreren Hundert Angeboten sein Umsonst-Blog. Inhalt? Wer schreiben kann und einen Browser bedienen, legt einfach los. Selbst bei Grafiken oder Bildern gibt es reichlich frei verfügbare Dienste, welche sogar online eine Bildbearbeitung ermöglichen.

Blogs sind also preiswert. Und sie sind verflixt schnell, schneller als jeder Druck. Entsprechend aktuell sind oft die Informationen, die man (mit Glück) am nächsten Tag erst in der Tageszeitung liest.

Die Qualität der Informationen hingegen schwankt extrem. Wenn wir hier auf Web 3.0 beispielsweise eine Pressemitteilung veröffentlichen, haben wir diese auch gelesen, nachgesurft und notfalls auch mal direkt bei der Pressestelle oder dem Produktmanagement nachgefragt (hat seine Vorteile, wenn man auch regulär für Magazine schreibt ;-)). Und wir geben die Quelle an, damit jeder selbst nachsehen kann, woher eine Meldung kommt. Damit kann ein Leser die Aussage auch selbst bewerten.

Was bei Blogs auffällt, sind teilweise enorme Spezialisierungen, die man im Printbereich so nicht findet. Probleme bei der Aufzucht von Chili-Pflanzen? Hatte ich gerade und habe einige exzellente Tipps in Blogs gefunden. Online Marketing? Da gibts außer uns noch eine ganze Menge anderer hervorragender Kollegen.

Zusammenfassend liegt bei Blogs ein gewaltiger Kostenvorteil, der sich oft in Aktualität und Spezialisierung niederschlägt. Das ersetzt nicht eine gut recherchierte Zeitung, die allgemein einen Überblick liefert. Zudem muss man sich bei der Vielfalt von Blogs erst alle Themen selbst zusammensuchen.

Trotzdem hier eine Prognose von Web 3.0: Schnelle Themen und Spezialisierungen werden langfristig eine Konkurrenz zum Print darstellen. Es wird neben beispielsweise Linksammlungen wie Mister Wong irgendwann redaktionell gepflegte große Blogsammlungen im Abo geben, wo sich der Benutzer seine Inhalte selbst zusammenstellen und dann wahlweise als RSS-Feed, Email oder benutzerdefinierten Homepages zusammenstellt. Und dann arbeiten viele Redakteure an dynamischen, elektronischen, virtuellen Zeitschriften. Sie werden weit über das hinausgehen, was die Web 2.0 Propheten gerade erst anfassen, indem sie bekannten Technologien und Systemen ein Schlagwort verpasst haben.

Autor: Georg Grohs Online Marketing

Online Marketing, Erfahrung seit 1998, einige einzigartige Erfolge. Aber immer mit einem Lächeln. georg-grohs.de