Farben im Web und Online Marketing

Farben übertragen Informationen und Emotionen. Entsprechend wichtig sind sie für alle Webauftritte sowie das Online Marketing. Zunächst zum Farbraum. Normalerweise stellt man sich vor, dass zwischen Schwarz und Weiß die Grundfarben Rot, Blau und Gelb/Grün liegen. Stimmt nicht ganz. Der Farbraum beschreibt die technische Darstellbarkeit unter anderem auch nach Helligkeit und Intensität.

Hier ist ein Vergleich zum Druck interessant. Kein Monitor kann all das darstellen, was man auf dem Papier wiedergeben kann, u.a. in den Punkten Brillanz und Sättigung. Auch bei Monitoren gibt es deutliche Unterschiede, etwa zwischen Kathodenstrahlgeräten, LCD und TFT. Und zwischen verschiedenen Herstellern. Der eine Monitor hat einen größeren Farbraum, als der andere. Entsprechend kann man nicht vorhersagen, wie das Bild beim Benutzer denn nun genau aussieht. An alle klassischen Werbeagenturen: vergessen Sie besser, was Sie vom Papier her gelernt haben und gehen Sie nicht in farblich extreme Darstellungen.

Zweiter Punkt sind Alter und Farbtemperatur eines Monitors. Vor allem ältere Kathodenstrahler verschieben kräftig die Farben (Farbstich). Grund ist neben der Alterung auch eine leichte Dejustierung der Kanäle. Passiert eben. Frühe LCD Monitore hatten einen sehr kleinen Farbraum und zudem extreme Probleme beim Kontrast. Damit direkt zum nächsten Punkt. Erst mit dem Auftauchen der TFTs und DSTNs wurden Flachbildschirme für grafische Arbeiten nutzbar, sie sind durchweg in ihrer möglichen Helligkeitsabstufung feiner. Die installierte Basis aller Monitore unterscheidet sich extrem.
Viele Benutzer stellen ihre Monitore individuell ein, je nach Sehgewohnheiten. Hinzu kommen schon ab Hersteller unterschiedliche Farbtemperaturen (gemessen in Kelvin). Und nicht zuletzt nehmen Menschen Farben völlig unterschiedlich war. Beispielsweise haben eine ganze Menge Leute eine Rot-Grün Schwäche, sie verwechseln schlicht gleich helles Rot oder Grün (bitte nicht politisch verstehen ;-)). Seltener, aber auch vorkommend, ist eine Rot-Blau Schwäche. Sie können die Farben bei gleicher Intensität schlichtweg schlecht auseinander halten. Wer also ein Rot und in Grün in gleicher Intensität und Helligkeit direkt nebeneinander setzt, sorgt für Unverständnis bei einem Teil seiner Zuseher.

Was lernt man daraus?

1. Websichere Farben verwenden, die eindeutig ankommen

2. Sinnvolle Kontraste verwenden, die auch 100% wahrgenommen werden.

3. Eine superteure Produktion mit Farbmanagement a la Druck bringt nichts – die Benutzer draußen nehmen es eh unterschiedlich wahr.

P.S. Das Ganze ist mir mal wieder aufgefallen bei einem Web 2.0 Portal – aua.

Autor: Georg Grohs Online Marketing

Online Marketing, Erfahrung seit 1998, einige einzigartige Erfolge. Aber immer mit einem Lächeln. georg-grohs.de