Zurzeit divergieren zwei Stilrichtungen bei Webseiten. Die eher grafisch orientierten Seiten stammen vornehmlich von Werbeagenturen, während die eher technisch optimierten Seiten von spezialisierten Onlineagenturen kommen. Beide haben ihren Sinn, sind aber von den Möglichkeiten her völlig unterschiedlich einzuschätzen.
Eine grafische Gestaltung mit reichlich Flash sorgt für Emotionen. Das eignet sich ganz gut fürs Image. Wenn es denn gut ladbar ist, was bei Monster-Flashs selbst mit DSL-Leitungen aber auch oft die kritische Grenze der Zumutbarkeit überschreitet. Faustregel: Eine Seite darf maximal so lange laden, wie ein Benutzer bequem die Luft anhalten kann. Selbst dabei werden einige abspringen, ganz zu schweigen von den immer noch reichlich vorhandenen ISDN- oder Modemnutzern. Solche Seiten sind oft nur (einfache) Fortsetzungen von Produktkatalogen und Fernsehspots. Gefahr: Wenn keine wirklich guten Grafiken oder Animationen kommen, ist der Benutzer sauer und der Aufwand für die Katz. Zudem muss alles langfristig stimmen, da schnelle Anpassungen des Inhalts sehr aufwändig sind.
Die eher technisch geschulte Abteilung kümmert sich ganz anders um die Seite. Schon bei der Planung wird Suchmaschinenoptimierung berücksichtigt. Ebenso eine Vernetzung mit beispielsweise einer Warenwirtschaft. Oft übernehmen die Techniker dabei die Projektleitung. Das Marketing des Auftraggebers gibt Rahmenbedingungen vor, die Techniker in Funktionsbeschreibungen umsetzen. Erst dann kommen Grafik und Text, welche sich an den Möglichkeiten orientieren. Diese Webseiten sind allgemein schlanker, benutzerfreundlicher und besser auf Reaktionen der Besucher anpassbar. Insgesamt fällt das Investitionsvolumen meist niedriger aus. Gefahr: Nicht alle grafischen Möglichkeiten lassen sich ausreizen, um noch den letzten Kunden zu überzeugen.